Zubringerweg

Diese Strecke ist eine der beliebtesten Zubringerwege zur Via Podiensis und verbindet die Via Jacobi in der Schweiz mit Le-Puy-en-Velay.

Gite d'etapes

Diese Gites muss ich mir unbedingt merken:

kurz vor Le Puy-en-Velay
http://www.maisondhoteslafontainestpierre-eynac43.com/

in Le-Puy-en-Velay
http://accueilsaintfrancoislepuy.jimdo.com/ 

ca. 14 km hinter Le-Puy-en-Velay
http://www.grand-gite.fr/ 
Erst hatte ich vor, alle Fotos einzeln ins Netz zu stellen, mich aber dann doch für Picasa mit einem Web-Album entschieden. Deshalb stelle ich hier nur die schönsten Fotos in den Blogger, das fällt mir sowieso schon schwer genug. Mein antiquierter PC stürzt ständig ab, deshalb dauert das ganze wohl noch etwas länger und wird Stückchen für Stückchen von mir aufgefüllt

Ultreia

Übrigens, ich habe mir gleich bei der Ankunft in Le Puy das Buch "Il est un beau chemin semé d´epines et d´étoiles von Jacques Clouteau gekauft. Ich erspar mir deshalb, mein Reisetagebuch ins Netz zu stellen und gebe nur die Reiseetappen ein. Stattdessen findet ihr eine Vokabelliste nach Seiten sortiert, weil ich sowieso immer alles online mache. Nur noch zur Info: Ferdinand, der Esel, spricht ein Durcheinander aus englisch und französisch, so wie es überall auf den Jakobswegen üblich ist.

04.07.2008 Abfahrt in Bremen, 05.07.2008 Ankunft in Genf


Um 21:30 fährt mein Zug und ich sitze schon um 17:00 völlig aufgeregt am Küchentisch. Der Rucksack ist fertig gepackt und mal wieder viel zu schwer geworden. Unterwegs im Zug schwöre ich: Nie wieder Nachtzug, denn er parkte irgendwo unterwegs über 2 1/2 Stunden, weil angeblich ein Anschlußzug erreicht werden sollte. So erreichte ich meinen Anschlußzug im Basel mit einer zweistündigen Verspätung und mußte im Dauerlauf den Bahnsteig wechseln. In Genf angekommen, fand ich keine Touristinformation und so zog ich los, dachdem ich mir irgenwo in einem Werbeständer einen Stadtplan von Genf besorgt hatte. An einem Kiosk erklärte mir dann ein Libanese auf deutsch den Weg zur Jugendherberge. Sie war etwas versteckt in einer kleinen Gasse in der Nähe des Bahnhofs und ich war froh, endlich meinen Rucksack wieder ablegen zu können. Nachdem ich wegen der schlecht durchwachten Nacht eine kleine Siesta machte, besuchte ich die Stadt und war von der internationalen Bevölkerung sehr angetan.

Der Genfer See heißt eigentlich Lac Leman, er dominiert die ganze Stadt. Das Alpenpanorama hinter dem riesigen See, die schönen Häuser und die kleine Altstadt von Genf ist sehr sehenswert. Genf, Geneve oder Genova, wie es in den unterschiedlichen Sprachen heißt, hat mir trotzdem gereicht und ich freue mich auf den Weg.

06.07.2008 Genf - Carouge - Compesière - Charrot - Neydens


Während der Anreise mit dem Zug konnte isch schon etliche Landschaften der Schweiz sehen. Hier scheint der liebe Gott mit der ganzen Schönheit der Natur sehr ausgiebig zum Wohlwollen der Bewohner gespielt zu haben. Und die Haute-Savoie hat davon einen erheblichen Teil abbekommen. Die Schweiz reizt mit dem herrlichen Alpenpanorama und den riesigen Bergseen, den reißenden, mit bergkristallklarem Wasser sprudelnden Flüssen, mit etlichen Almwiesen und Rebstöcken, Wäldern und kleinen malerischen Dörfern. Der Weg führt durch diese Landschaft, nur das in Frankreich die Bergseen größtenteils fehlen.

Genf selber imponiert mit seiner internationalen Bevölkerung und dem Wahrzeichen der Stadt: die Fontaine. Der niedliche kleine Yachthafen mitten in der Stadt ist etwas besonderes.

Der Weg in Genf ist ab der Altstadt wunderbar beschildert, größtenteils folgt er in der Stadt einem Rundwanderweg, erst ab der Grenze finde ich zahlreiche Jakobsmuscheln in Form von kleinen Schildern an jeder Kreuzung oder Abzweigung. Aber Manchmal sind die Wege so klein, daß sie ohne diesen Hinweis nicht als Weg für mich zu erkennen gewesen wären.

In Genf hat mich schon der erste Regenschauer überrascht und ich versuchte, meinen Regencape überzuziehen. Vor einer Bank fand ich unter dem Vorbau Unterschupf und parkte erstmal meinen Rucksack trocken und sicher, packte das Cape aus, sah mein Topo-Guide naß werden, den ich erstmal sicher verstaute, setzte den Rucksack wieder auf und versuchte, das Cape über mich, den Rucksack und die Isomatte zu ziehen. - Erfolglos - Ich startete mehrere Versuche, immer eine andere Variante - erst das Cape anziehen, dann den Rucksack - zwecklos -. Wahrscheinlich ist das ganze von einer Überwachungskamera aufgenommen worden, es war ungefähr Sonntag morgen gegen 9:00, und würde es bei "Verstehen Sie Spaß" eingereicht werden - ich könnte glatt gewinnen. Letztendlich zog ich das Cape an und mein Rucksack guckte hinten raus. Auch nicht gerade eine zweckmäßige Regenkleidung. Später, im Laufe der Reise lernte ich: Man muß das Cape wie ein Segel vom Wind aufblasen lassen und dann mit Schwung über den Kopf ziehen. Tolle Erfindung!

07.07.2008 Neydens - Beaumont St. Blaise - Col du Mont Sion - La Motte - D7 - Chaumont


In Neydens ist das Gite auf einem Camping - Platz und war eigentlich mit 35 Euro für mich viel zu teuer. Das Geld rann mir nur so durch die Finger, ich hatte schon gedacht, die Schweiz wäre teuer, aber die Haute - Savoie kostete mich mindestens genau so viel.

In Chaumont habe ich eine niedliche kleine, echte Pilgerherberge gefunden. Das kleine Häuschen beinhaltete ein paar Betten, eine Küche samt Lebensmitteln, darunter Brot und Spagetties, Milch, Wurst und Käse, unten am Treppenaufgang gab es eine Dusche und ein echtes französisches Plumpsklo, welches allerdings gewöhnungsbedürftig für mich war. Abends mußten wir die Wäsche reinholen, weil sonst der ganze Kram wegen der Taunässe im Morgengrauen klitschnass ist.

08.07.2008 Chaumont - Collonges - Frangy - Vannecy - Carrefour des Cotes - Seyssel


Seyssel gefällt mir sehr. Die Rhone fließt direkt durch die Stadt und wird von einer riesigen Brücke überspannt, auf der oben drauf eine Statue thront. Leider konnte ich die Beschreibung im Topo-Guide nicht verstehen. Ich hatte eine kleine Bäckerei auf der anderen Seite des Flusses gefunden, dort konnte ich für einen anständigen Preis cafésieren, ich könnte mir ein herrliches Stückchen Éclaire dazu.

Ich hatte vorher zu Hause vergessen, meine Tracking-Jacke in die Waschmaschine zu stecken und so holte ich es hier auf dem Campingplatz nach. Ich testete mein Zelt und war entsetzt: Die Isomatte ist vieeeeel zu dünn, der Schlafsack zu kalt, um im Zelt zu übernachten, außerdem sammelt sich die Taunässe außen am Zelt, so daß ich es nass wieder einpacken mußte, meine Brille mußte im Schuh übernachten, und überhaupt, ich nahm mir vor, die Gites zu bevorzugen. Das hätte ich sogar für 19 Euro dort auf dem Campingplatz haben können, so habe ich nur 10 Euro gespart, die ich dann im gegenüberliegenden Supermarkt wieder ausgegeben hatte.

08.07.2008 Seyssel


Der Campingplatz hatte zwar keinen Zugang zur Rhone, ein riesiger dicker Zaun steht leider davor, so daß man wie ein Kaninchen im Stall auf das Wasser schauen kann - dafür hat diese Kleinstadt einen ganz besonderen Flair, den ich sehr genossen habe. Hier habe ich ein herrliches Stückchen Eclaire gegessen und die dazugehörige Bäckerei bot einen günstigen Kaffee an.

09.07.2008 Seyssel - Chez-Janin - Mathy-Dessous - Borsieres - Pont de la Loy - Chanaz 21 km




Chanaz lebt vom Tourismus, genauer gesagt von den Rhone-Canal-Hobby-Schiffern und den Hobbyradlern der Tour de France. Das ganze Dorf ist mit Blumen übersäät, vie fast jedes Dorf hier in der Region. Überall eine traumhafte Blütenpracht in Mengen, bei denen jeder Norddeutsche neidisch wird. Die Geranienpracht hängt an öffentlichen Brückengeländern, Wegabgrenzungen, Zäunen, es wird alles als Aufhängemöglichkeit genutzt, was möglich ist. Dank dem Bootsanleger und den Hobbyschiffern, dem Campingplatz und den Wanderwegen gibt es hier mehr Touristen, als Dorfbewohner.
Die Markierung ist vorbildlich, sie wird in Stunden angegeben, weil die Kilometerangaben irrelevant wären. Die Steigungen auf kurzer Strecke sind maßgeblich.

10.07.2008 Chanaz - Yenne




Ich bin hier jetzt in der Weinbaugegend Savoie. Überall wird hier der Wein angeboten, allerdings wäre eine Tasse Kaffee oder ein Wasser eher so mein Fall gewesen. Insbesondere mittags um 12:30 kann ich noch keinen Wein trinken, dafür war Wasser dank der Hitze umso wichtiger. Oben bei der Kapelle hatte ich den Holländer wieder getroffen, wir haben uns schon seit Genf immer wieder gesehen. Auch wäre mal ein Klo ganz praktisch gewesen. Der Weg führt seit Tagen durch wunderschöne Naturschutzgebiete, mal an der Rhone entlang, dann wieder durch einen Wald. Ich bin froh, die Steigungen nicht erst mit 70 erklimmen zu müssen. Prima, daß ich diesen Weg jetzt schon entdeckt habe. Die Wege sehen aus wie Bachbetten, die im Winter zu reißenden Flüssen werden. So manch ein Rinnsal findet sich auch jetzt im Sommer auf den Wegen. Die Postkartenaussichen, die ich mir hier auf der Etappe erarbeitet habe, haben sich gelohnt.

11.07.2008 Yenne




In Yenne habe ich ein fantastisches Gite gefunden. Das Zelt beherbergte 5 Betten, einen kleinen Esstisch und 2 Schemel. Das ganze war quitsch-orange bemalt, die Holztür und die Möbel hatten hübsche Bemalung. Der Platzwart hatte mir sogar ein Abendessen und ein Frühstück spendiert, wir plauderten nett und dank meiner geringen Französischkenntnisse mit Händen und Füßen.

Hinter Yenne gibt es eine kürzere und weniger steile Alternativroute, die bei Regenwetter sehr praktisch sein soll. Ich wählte entgegen der Empfehlung des Camping-Wartes die Hauptroute und wurde mit der wunderschönen Aussicht auf dem "Balcon du Yenne" belohnt.

11.07.2008 Yenne - La Dromiere - Saint Maurice de Rotherens - Pigneux (Beaumont Tramonet)



Ich hatte mich etliche Kilometer verlaufen und mußte mich durch die Brombeeren schlagen. Lange Hosen sind was feines! Da ich unterwegs nicht an Ortsschildern vorbeikam, die ich zur späteren Orientierung fotografieren konnte, weiß ich nun nicht mehr, auf welcher Tagesetappe die folgenden Fotos gemacht habe. Der Weg führt mal wieder direkt über die Wiesen, vorbei an Wildblumen.

In Saint Morice fand ich ein nettes kleines Hotel, dort konnte ich köstlich zu Mittag essen und dort erkundigte ich mich nach der Entfernung nach Belmont-Tramonet. Man kündigte mir zwei Stunden Wanderzeit an und so bat ich, für mich im Kloster ein Bett zu reservieren. Nach zwei Stunden war noch kein Kloster in Sicht, dafür ein Gewitter. Eine Dorfbewohnerin hielt mich davon ab, weiter zu laufen und fuhr mich zu meiner nächsten Herberge. Wenn ich die echte Entfernung gewußt hätte: Niemals, ich wäre wie immer in das nächstbeste Gite gegangen oder auf einen Camping-Platz.

12.07.08 Belmont-Tramonet -Saint Genix sur Guiers - Abrets


Die Autofahrt habe ich bitter bereut, denn am nächsten Tag habe ich 1/2 Tag gebraucht, den Weg wieder zu finden. Kurz vor Abrets kündigte sich wieder Regen an und glücklicherweise traf ich zwei französische Pilgerinnen, die ein Handy dabei hatten. Sie reservierten für mich in Abrets eine private Unterkunft bei einer Familie. Ich konnte wieder mit Händen, Füßen und französisch, ein paar Englischvokabeln mich super verständigen und fand eine fantastische Unterkunft mit Familienanschluß. Ich muß unbedingt noch eine Postkarte von zu Hause schreiben und ihnen schicken. Die Herbergsliste der Privatunterkünfte ist klasse, es gibt fast in jedem Dorf eine solche Unterkunft, nur ein Handy sollte man haben. Das kleine Heftchen ist in fast jeder Touristinformation unterwegs für 8 Euro erhältlich und zweisprachig auf deutsch und französisch geschrieben.

13. Juli 2008 Abrets - La Frette




Auf dieser Etappe treffe ich wieder auf die französche Frauentruppe, die inzwischen zu dritt waren. Wegen Schlecht-Wetter mache ich immer weniger Fotos, auch wird das Land flacher und die Panorama-Aussichten fehlen jetzt, dafür ist es wesentlich leichter, für mich als Flachland-Tiroler hier vorwärts zu kommen.

14.07.2008 La Frette - Saint-Hilaire de la Cote - Rondet - Carrefour de Notre Dame - la Cote de Saint Andre - Faramans - Pomiere de Beauxrepaire

Oh je, nie wieder am 14. Juli Frankreich. Hier ist Nationalfeiertag und alles war geschlossen. Ich hatte kein Hotel und kein Gite reserviert, vielleicht hätte es mir jemand rechtzeitig gesagt, jedenfalls fand ich keine Herberge und war heilfroh, mein Zelt dabei zu haben. Auch wenn die Nacht sehr kalt war, so war ich wenigstens etwas vor dem Tau geschützt. Ich ging schon abends sehr früh schlafen und baute am nächsten morgen um 5:30 mein Zelt wieder ab. Glücklicherweise fand ich eine Herberge, die die Waschräume außen hatten und offen ließen. Ich hatte wenigstens Wasser und ein Klo.

15.07.2008 Pomiere-de Beaurepaire - Revel Tourdan - Bornet - Bellegarde -Saint Romain de Surieu - Auberives sur Vareze - Clonas

Eigentlich hatte ich wegen der schlecht geschlafenen Nacht eine kurze Etappe vor, aber es sind dann doch 37,5 km geworden, weil ich irgendwie immer an den Herbergen vorbeigelaufen bin. Dummerweise führt hier in Frankreich der Weg eben nicht direkt durch das Dorf oder an der Unterkunft vorbei. Weil ich deshalb wieder nichts zu Essen hatte, freute ich mich riesig über die Portion Pommes auf dem Camping-Platz. Ich mietete mir einen Camping-Wagen für eine Nacht und hätte gut eine Packung Spagetti gebrauchen können. Ich hatte glücklicherweise noch ein Tütchen Cappuchino und konnte so wenigstens etwas heißes trinken.

16.07.2008 Clonas - Chavanay 6 km


Ich war schon kurz vor mittag, als ich dieses Foto machte und hatte eigentlich vor, in Chavanay zu frühstücken. Auf dem Camping-Platz gab es nichts zu essen und ich lief mal wieder am Dorf bzw. dem Dorfkern vorbei und verpasste so die Restaurants und Läden. Oben bei einer Kapelle, ganz oben auf dem Berg, erzählten mir dann andere, sie hätten dort unten gerade einen fantastischen Biomarkt gefunden. Ich wurde sofort hellhörig und ging wieder hinunter, diesmal ins Dorf. In Chavanay habe ich ein fantastisches, nagelneues Gite gefunden und blieb gleich da und erholte mich von den Strapazen der vergangen zwei Tage.

17.07.2008 Chavanay - Saint Julien Molette





Der Hauswart weckte mich mit Geschirrklappern und bereitete gerade für mich das Frühstück vor. An die Etappe selber kann ich mich kaum noch erinnern, nur das ich unterwegs noch ein Gite, wie angekündigt im kleinen gelben Unterkunftsnachweisheftchen, gefunden. Dort gab es eine fantastische Panoramaaussicht und hätte ich sanitäre Anlagen gefunden, dann wäre ich wahrscheinlich dort geblieben. Aber ein warmes Essen, eine schöne Dusche, eine Tasse Kaffee und ein sauberes Klo waren mir lieber. Auf dem Weg den Berg hinunter kam mir später eine Frau mit einem Essenskorb entgegen. Ob sie eventuelle Pilger im Gite verpflegen wollte? Jedenfalls fand ich in Saint Julien Molette eine Herberge bei Radio d´ici, die etwas renovierungsbedürftig wirkte. Dafür wurde dort auch gesammelt. Überhaupt waren fast alle Häuser dort arg baufällig, insbesondere die Stromkabel, außen an den Hauswänden und lose quer über die Straße hängend, sind mir ins Auge gestochen.

Die Etappe war dafür taumhaft schön. Trampelpfade überall.

18.08.2008 Saint Julien Molette - Bourg Argental - Moune - la Gare - Setoux



Setoux ist ein kleines, niedliches Bergdörfchen, in dem die Kühe abends noch in den Stall getrieben werden. Es gibt nur ein paar Einwohner, wir Wanderer sind fast in der Überzahl. Das Gite ist klasse, hier finden sich auch ganze Familien ein, die die Gegend erkunden.

19.07.2008 Setoux - Chemin de la Voute - une route - une intersection - Montfaucon en Velay 18,5 km




Stadt ist hier übertrieben, eher ein großes Dorf. Aber es gibt die gesamte Infrastruktur, die wir brauchen. Hier gab es ein riesiges Dorffest mit Umzug und Kapelle, ich bekam endlich meine Pizza, die ich nach etlichen Linsen sehr genoß. Hier begleitet der GR 430 den GR 65 ein Stückchen. Der etwas 230 km lange Rundwanderweg durch Velay ist sicherlich auch sehr schön, aber mit den verschiedenen Landschaften unseres GR 65 nicht zu vergleichen. Dafür müssen wir ab und zu mit Landstraßen vorlieb nehmen, die die verschiedenen Wandergebiete miteinander verbinden. Die Franzosen feiern gerne, jedes Dorf hat einen Fetensaal, den die Dorfbewohner für Feste fleißig nutzen.

21.07.2008 Montfaucon - Tence - Saint Seures - Aurales - St. Julien-Chapteul



Der Franzose, den ich tags zuvor getroffen hatte, hat mir hier seinen Reiseführer vom GR430 geschenkt, den ich erst wieder in der Jugendherberge in Le Puy weiterverschenken kann. Ich stellte fest, daß ich noch viel zu viel Zeit übrig hatte und er schlug vor, ich könnte noch etwas auf dem anderen GR wandern. Weil aber die Verkehrsverbindungen in Frankreich sehr schlecht sind und ich Angst hatte, von dort nicht wieder wegzukommen, unterließ ich dieses Vorhaben dann doch.

22.07.2008 St. Julien Chapteuil - Saint Germain Laprade - Brives Charensac - Le Puy en Velay 18,5 km





Ich habe scheinbar auf dieser Etappe einen riesigen Umweg gemacht, denn ich kam später als alle anderen Pilger in Le Puy an. Dafür blieb mir die Autobahn erspart und ich konnte einen wunderschönen Blick auf Le Puy en Velay werfen, kurz bevor ich in die Stadt kam. Leider habe ich dort keine Fotos gemacht. Ich konnte die Stadt von oben bewundern, besonders die Notre Dame und, die Kapelle des Heiligen Clair in Aiguilhe und eine Statue, deren Namen ich nicht kenne, sind mir deutlich ins Auge gestochen. Hoch oben auf der Spitze eines Berges thront jeweils eines der auffälligen Bauwerke.

23.07.2008 Le-Puy-en-Velay




211 Hotel de Ville in Le Puy


Ein Glück, daß ich vorher im Französischunterricht gehört hatte, daß das Hotel de Ville nicht das beste Hotel der Stadt ist, sondern das Rathaus. Insgesamt bin ich froh, vor der Reise wenigstens einige Stunden Französisch-Unterricht genossen zu haben, auch wenn ich nur radebrechend reden konnte, die Leute haben mich meißtens doch verstanden.

212 Heimreise über Paris


Diese Metropole hat mich vom ersten Moment fasziniert. Es fing mit dem Abenteuer "Metro" an und nahm kein Ende. Paris ist einfach nur klasse. Das Franzosen kein Deutsch sprechen oder kein Englisch, ist ein blödes Märchen. Viele können beide Sprachen besser, als mancher Deutscher seine eigene.

213 Paris


Weil in Frankreich fast alle Verkehrsverbindungen über Paris führen und ich zudem noch den Bahnhof vom Gare de Lyon zu Gare Est wechseln mußte, hatte ich mich schon vor der Abreise entschlossen, in Paris zu übernachten und mich in der Jugendherberge einzunisten. Der halbe Tag Aufenthalt hat sich gelohnt und war viel zu kurz. Dadurch lenkt die SNCF (die französische Bahn) wahrscheinlich etliche Touristen in die Stadt.

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Irgendwie war ich froh, das in Frankreich alles über Paris läuft, denn sonst hätte ich diese Stadt nie gesehen. Normalerweise mache ich einen riesigen Umweg um riesige Städte. Aber das Metro-System ist so gut organisiert, daß man leicht von einem Stadtteil in einen anderen kommt, auch wenn man dafür dreimal umsteigen muß. Die Bahnen fahren im Minuten-Takt und kaum ist man eingestiegen, so ist man auch schon angekommen.

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Die dreistündige Wanderung entlang der Seine hat sich gelohnt und ist bei gutem Wetter jedem zu empfehlen. Eigentlich wollte ich auf den Eiffelturm, es war aber Wochenende und so die Schlangen elend lang. Die Aussicht von dort oben werde ich irgendwann einmal an einem Wochentag genießen.

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